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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 52

1902 - Karlsruhe : Lang
— 52 - Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, feetfried Schweppermann, den Oberbefehl über sein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher,^ daß sein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Eingriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schern meinte er, die Schlacht sei gewonnen, denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopold mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggras von Nürnberg, den Schweppermann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Non vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schöne mußte sich gefangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in der Oberpfalz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder fetzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte feine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und feine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde srei. Aber weder seine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freund, und beide regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbund. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. h. feine Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fortwährend daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbaueru zu vermehren. Besonders die Herzöge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargan befaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz. unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Morgarten hielten

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 53

1902 - Karlsruhe : Lang
— 53 — 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie waren wegen verschiedener Übeltaten aus dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie nngernfen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie walzten große Steine vom Berge hinab auf die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zug wurde gehemmt und konnte weder vorwärts noch rückwärts. Nun griff das Aufgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bund. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eidgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche untertan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eidgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei. Im Jahre 1386 machte Herzog Leopold von Österreich, der Neffe Friedrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenden Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Landleute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, sielen sie aus die Knie und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig drangen diese gegen die feindliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopold gebot feinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalden, Arnold Winkelrred, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachthaufen hervor. „Sorgt für mein Weib und meine Kinder." ries er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und damit stürzte er steh mit ausgebreiteten Armen gegen die Feindesreihe, faßte fo viele Speere, als er mit beiden Armen faffen konnte, und drückte die Spitzen in feine Brust. Indem er siel, zog er die Speere nieder, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungxn nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern x wurden sie niedergeschlagen. Als dies die Knechte sahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig davon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtfeld liegt. Herzog Leopold

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 13

1903 - Karlsruhe : Lang
— 13 — Dank dafür wurde ihm Aussicht auf die Herzogswürde Don Schwaben im Fall der Erledigung derselben gemacht, i^a Jtarb unvermutet 1056 der große Kaiser, und seine Witwe, die Kaisem.,. Agnes, hielt sich nicht an das Versprechen ihres Gemahls gebunden. Sie verlieh vielmehr das schwäbische Herzogtum ihrem Schwiegersohn Rudolf von Rheinfelden und aab Bertold dem Bärtigen M .Entschädigung das an der fernen südöstlichen Reichsgrenze gelegene Herzogtum Kärnten mit der Markgrafschaft Verona in Cfrmtntmt (1-061). Nun hat aber der neuernannte Herzog 'Kärnteuund Verona niemals tatsächlich in Besitz genommen, ja _er hat _ das Land überhaupt nie betreten. Denn zu einem Heereszug in so weite Ferne fehlten ihm die Mittel; und niemand war da, der ihm zu feinem Rechte verhelfen hätte. So blieb denn diese Herzogswürde ein bloßer Xitel der in der Folgezeit um das Jahr 1100 auf den Stammsitz des Hauses, Sie im Breisgau gelegene Burg Zähringen, übertragen wurde. Seitdem gab es Her^o^evon Zähringen: ein Herzogtum dieses Namens aber bat niemals bestanden. In den erbitterten Kämpfen, die Kaiser Heinrich Iv. mit den unzufriedenen Fürsten ' des Reiches auszufechten hatte, finden wir Herzog Bertold auf der Seite der letzteren, wofür die kaiserlichen Truppen feine Lande schwer heimsuchten. Uber den furchtbaren Greueln dieses Bürgerkrieges verfiel Bertold schließlich in Irrsinn und starb im Jahre 1078. Sein Leichnam ruht in der Aureliuskapelle des Klosters Hirsau. Er hatte drei Söhne, von denen der eine, Bertold Ii., die Herzogswürde nebst dem größeren Teil der oberländischen Besitzungen erbte; der zweite, mit Namen Hermann, erhielt den von Verona hergeleiteten Markgrafentitel nebst den übrigen Hausgütern; dieser noch vor dem Vater (1074) verstorbene Fürst ist der Gründer des badischen Zweiges der Zähringer, von dem weiter unten die Rede fein wird. Der , dritte Sohn, Gebhard, wurde Bifchof von Konsnmz und damit einer der einflußreichsten Fürsten im deutschen Südwestern ^Bertold Ii., der vorübergehend Herzog von Schwaben geweten~roftr, jb)i&tt-aom^lqtfer au feinen bisherigen Nesiünng^n^ qrnjäe ^tacüttieiitamfje in der Schwerz, die unter seinen Nach^" folgern Bertoldlll., Konrad, Bertold Iv. und Bertold V. über die ganze Westfchweiz bis nach Burgund und Savoyen erweitert wurden. Zahlreiche wichtige Städte in jenen Gegenden leiten ihren Ursprung von den Herzögen von Zähringen ab. echon 1091 gründete Bertold Ii. in der Nähe feines Stamm-Freiburg i. Br., 8w Itzö mm Kuiiiab jtir Stadt erhoben wurde, Bertold Iv. erbauttbie Siabte Freiburg im Uchtland, Murten. Averdon u. a. Die bedeutsamste Gründung _ abex war die von Bern (1191) durch Bertold V. Mit letzterem

4. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 61

1877 - Karlsruhe : Braun
geschah wiederholt tm Westphälischen Frieden 1648 und auf dem Wiener Congreß 1815, obwohl der Papst beidemal proteftirte.) En als toi -fürst ihn M § 75. Fast zu gleicher Zeit wie in Deutschland wurde dle Ohrechjj in der Schweiz die Reformation durchgeführt von Zwingli, schon frü|etj Calvin, Oekolampadius u. A. Die von dort ausgehende Melah neue Kirche hieß die (nach Gottes Wort) reformirte und iürmerimj wurde im Westphälischen Frieden und auf dem Wiener Con-egen den A^reß politisch anerkannt. Sie verbreitete sich außerhalb der ier von P Schweiz vorzüglich in den Niederlanden, in der Rheinpfalz r Rückkehr, und in Frankreich. 'n \n Era« Zwingli (1484—1531) aus der Grafschafttoggenbnrg, 's oen er i in Wien und Basel gebildet, Pfarrer in Glarus, Einsiedeln und imd der di Zürich, wurde durch den Ablaßhandel des Franziscaners Berufung (Th, Harbin Samson zur Reformation veranlaßt (1523: 67 Sätze). ■It. — Neue Kirchenordnung. Das Abendmahl nach resorm. Ritus lieue Kicham Gründonnerstag 1525. Das neue Testament von ihm der Bestliß und> seinen Freunden in Schweizer Mundart 1525, das Hs des Wß alte Testament 1529. Ernste Kirchenzucht. Sein Tod in schloß, die k dem Kampf der gegen die Reformation verbundenen Kantone Gottesdich Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern bei Kappel 1531. •‘Nn 9 ^ ®: ßalütrt (1509—1564) aus Noyon in der Picardie, juristisch lourtg, «und theologisch gebildet, Wegen seiner informatorischen An-'chlsmna sichten verfolgt, verläßt seine Pfarrei, flieht nach Genf, wo a’ten fatioj garet die Reformation schon eingeführt hatte, wird verbannt, desjen W von Straßburg ehrenvoll zurückgerufen und führt die Reforma-Dte 9tefomi tion mit strenger Kirchenordnung durch. Seine Unduldsamkeit Kaiser P gegen Servet (§ 87). em 2. Rh faßt, daß § 76. Die Länder, in welchen die Reformation sich iproufiffl ert>reitete' ^ nachstehend genannten. nde und if In Frankreich wurde Calvins Auffassung angenommen, t 25. ctoilikeren Anhänger, die Hugenotten (—Eidgenossen, Geistes-tni'ß « ^Nossen?) schrecklich verfolgt wurden, — Blutbad von Vassy 1562, Bluthochzeit 1572 —, bis 1598 das Edict von Nantes „ . M erschien, dessen Aufhebung durch Louis Xiv. im Jahr 1685 ausgerejt _ »tele Auswanderungen zur Folge hatte. In der neueren ^neg( Zeit wurde die Religionsfreiheit der Protestanten gesetzlich Nühlbeql-! erklärt. rger t (

5. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 27

1877 - Karlsruhe : Braun
27 — im2? 9 § 44. Diese Verluste im Osten und Süden des christ- 11,1 *’ tilgen Gebietes wurden zunächst in Deutschland ersetzt, ' l ha$ roo die folgenden meist britischen Heilsboten wirkten. Vor allen sind zu nennen: loran pntt ii 1- Columban (f 615), der, in den irländischen Klöstern Hy >riick Mm l" und Banchor vorbereitet, mit 12 frommen Jünglingen durch >5ntt W s Frankreich in die Vogesen zu den Burgundern ging, von Brnn-n\i'mi.vr e Hilde vertrieben in die Schweiz, an den Bodensee, zu den ‘f Jhi Alemannen (Arbon und Bregenz) und nach Italien kam, .nfl, * wo er die Klosterschule Bobbio gründete. i bu, z.a! 2. Gallus, einer der 12 Begleiter und Schüler Colum- v,Trii. * bans, Gründer der nachmals weitberühmten Klostergemein-a bndjtettjil St. Gallen, in die viele Alemannen traten. 5ü!!| 3. Kilian, der in Würzburg den Thüringerherzog Godsberg nebst vielen seiner Hofleute taufte und fast ganz v. f). Lchtzi Ostfranken zum Christenthum führte, aber (689) das Schick- vmnm'ziriii I Johannes des Täufers erfuhr, weil er sich, wie dieser I, licih'i-Wrifteiv gegen Herodes, in gleicher Sache freimüthig ausgesprochen. wird als« 4. Emmeran ans Aquitanien, nid. & iitps 5. Ruprecht aus der fränkischen Königsfamilie und,' ucf. Uttel* ß Corbinian aus Westsranken arbeiteten in dem mitt- innuiig bet ii jereit Donaugebiet (Regensburg, Freising, Salzburg). Lumm) berii 7. Willebrod wirkte mit seinen Genossen bei den Friesen ' Modrige @M und starb als Bischof von Utrecht, nifunbesli g. Swidbert baute ein Kloster auf einer Rheininsel, wo nvdn^ H jetzt Kaiserswerth steht. 'ftltsll § 45. Der bedeutendste ist Winfried, der „Apostel der it ',1 k\ k i Deutschen". Zu Kirton in der Grafschaft Devonfhire 680 . 11,,' rf()n & geboren, in Rom zur Bekehrung Deutschlands vorbereitet, hqtte er in Deutschland, wo es schon seit Jahrhunderten : f j. einige reiche Bisthümer gab, das Evangelium nicht sowohl u r fr verkünden, als vielmehr weiter zu verbreiten und die Reste 'i krii be§ Heidenthums — die heilige Eiche des Wodan bei Geis-niqsl fii mar in Kurhessen — zu vernichten. Gewaltig und zwar in wn' der Landessprache predigend, zog er von dem Orte feiner U sl ersten Wirksamkeit (Amöneburg), im übrigen Hessen, in Thü- ringen und Bayern umher und wurde der Gründer der deutschen wähmd - Kirche. Freilich brachte er diese in Abhängigkeit von Rom, iarl ’W« wo er sich 719 zu dem großen Werk hatte segnen lassen, ien wurde.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 50

1900 - Karlsruhe : Lang
- 50 — tigen Wahl brach ein Krieg ans, der über zehn Jahre bauerte. Die meisten deutschen Fürsten und die Städte stauben zu Ludwig. Papst Johannes Xxii. erklärte sich für Friedrich. Im Jahre 1322 würde bei Mühldorf am Inn die Hauptschlacht geschlagen. Ludwig hatte dem kriegskundigen Feldhauptmann der Stadt Nürnberg, Seifried Schweppermann, den Oberbefehl über fein Heer übertragen. Friedrichs Heer war nicht zahlreich, aber er erwartete sicher, daß fein Bruder Leopold mit einer starken Schar zu ihm stoßen werde. Beim ersten Angriffe schlug Friedrich die Feinde zurück. Schon meinte er, die Schlacht fei gewonnen; denn im Rücken seiner Schlachtlinie erblickte er eine Reiterschar mit österreichischen Fahnen. Er glaubte, es sei sein Bruder Leopolb mit der erwarteten Hilfe. Es war aber der Burggraf von Nürnberg, den Schwep permann, um die Feinde zu täuschen, mit österreichischen Fahnen abgeschickt hatte. Von vorn und im Rücken angegriffen, mußten die Österreicher unterliegen. Friedrich der Schone mußte sich ge-fangen geben und wurde auf die Burg Trausnitz in Gewahrsam gebracht. Seine Brüder setzten den Krieg gegen Ludwig fort. Drei Jahre war Friedrich gefangen, da kam Ludwig zu ihm und bot ihm Versöhnung an. Friedrich sollte seine Freiheit wieder erhalten, wenn er der Krone entsage und seine Brüder und den Papst zum Frieden mit Ludwig bewege. Friedrich versprach es und wurde frei. Aber weder feine Brüder, noch der Papst wollten vom Frieden mit Ludwig etwas wissen. Darum kehrte Friedrich, seinem gegebenen Worte treu, freiwillig zu Ludwig in die Gefangenschaft zurück. Durch solche Treue wurde Ludwig gerührt und hielt Friedrich fortan als feinen Freunb, und beibe regierten bis zu Friedrichs Tod (1330) das Reich gemeinsam. 4. Der Schweizerbuud. Die Schweiz gehörte von alten Zeiten her zum deutschen Reiche. Das Ländlein Uri war reichsunmittelbar, d. H. feine. Bewohner hatten keinen andern Herrn über sich, als, den Kaiser. In den übrigen Teilen der Schweiz hatten Bischöfe, Äbte und adelige Herren verschiedene landesherrliche Gerechtsame. Diese Herren waren fort= während daraus bedacht, ihre Rechte zum Nachteile der freien Schweizerbauern zu vermehren. Besonders die Herzoge von Österreich, die mehrere Herrschaften im Aargau besaßen, gaben sich Mühe, auch Schwyz und Unterwalden ganz unter ihre Gewalt zu bringen. Darum stifteten die Männer von Schwyz, Uri und Unterwalden im Jahre 1291 einen Bund zum Schutze ihrer Rechte und Freiheiten. In dem Streite zwischen Ludwig dem Bayer und Friedrich dem Schönen standen die Schweizer treulich zu Ludwig. Darum zog Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, mit einem gewaltigen Heere von geharnischten Rittern gegen sie (1315). Im Mor-

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 224

1900 - Karlsruhe : Lang
— 224 — Nach Konrads Tod (1125) gelangte die Regierung der Zähringer Lande und Burgunds au feinen Sohn Berthold Iv. Derselbe hatte mit den burguudischeu Großen heftige Kämpfe zu bestehen, welche dadurch beendet wurden, daß Kaiser Friedrich der Rotbart sich mit der Grafentochter Beatrix, welche Erbanfprüche auf die Krone von Burgund hatte, vermählte. Burgund kam unter die unmittelbare Herrschaft des Kaisers, und dem Zähringer Herzog blieb nur der Teil des burgundischen Reiches, welcher östlich vom Jura (bis zur Aar und Rhoite) lag und Kleinburgund hieß. Wie sein Vater und Oheim war Berthold Iv. am Kaiserhofe hoch angesehen und leistete Kaiser Friedrich dem Rotbart ersprießliche Dienste. Auch er war ein Freund der bürgerlichen Freiheit und gründete die Stadt Freiburg im Uechtlaud. Sein einziger Sohn und Nachfolger, Berthold V., war ausgezeichnet durch riesige Leibesgestalt und gewaltige Thatkraft. Vergebens versuchte der burgundische Adel sich seiner Macht zu entziehen; er zwang jede aufrührerische Regung mit starker Hand nieder. Seinem Vater war er darin ähnlich, daß er die bürgerliche Freiheit begünstigte; ihm verdankt die Stadt Bern ihre Gründung, (1191) welche mit noch größeren Rechten und Freiheiten begabt wurde, als Freiburg im Breisgau. So groß war die Macht und das Ausehen Bertholds V., daß ihm nach dem Tode Kaiser Heinrich Vi. von einem großen Teil der deutschen Fürsten die Kaiserkrone angeboten wurde. Berthold aber scheute die Kämpfe, in welche er durch die Annahme der Krone mit den Hohenstaufen und ihren Anhängern verwickelt worden wäre; darum verglich er sich mit dem Herzog Philipp von Schwaben, dem Bruder Heinrichs Vi., und verzichtete gegen eine Abfindung von 11,000 Mark Silber*) auf seine Ansprüche. Er starb kinderlos 1218 und wurde im Münster zu Freiburg beigesetzt. Nach seinem Tode wurde der Besitz der Zähringer Herzöge geteilt; die Hausgüter kamen an verwandte Familien, die Reichsgüter wurden vom Kaiser eingezogen. V. Die Markgrafen von Baden. 1. Hermann der Heilige. Nachdem Berthold der Bärtige von Kaiser Heinrich Iv. das Herzogtum Körnten und die Mark Verona erhalten hatte, übertrug er seinem zweiten Sohne Hermann mehrere Herrschaften und das Grafenamt im Breisgau und den Titel eines Markgrafen. Hermann hatte außerdem als Heiratsgut feiner Gemahlin mehrere Besitzungen im Usgan, darunter das Schloß und die Herrschaft Baden. Als Berthold des Herzogtums Kärnten beraubt worden *) Etwa eine halbe Million Reichsmark — nach jetzigem Geldwert das Zehnfache.

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 51

1900 - Karlsruhe : Lang
— 51 — garten hielten 50 Schwyzer den Paß besetzt. Sie toaren wegen verschiedener Übelthaten ans dem Lande Schwyz verbannt worden. Als der Feind herannahte, kamen sie ungernsen, um für die Heimat zu kämpfen. Sie wälzten große Steine vom Berge hinab ans die Ritter. Viele derselben wurden erschlagen, und der Zng wurde ge: hemmt und konnte weder vorwärts, noch rückwärts. Nun griff das Ausgebot von Schwyz, 1300 Mann, mit Schwertern und Keulen bewaffnet, die eingezwängten Ritter an. Diese konnten in der Enge von ihren langen Ritterspeeren keinen Gebrauch machen und wurden zum größten Teile erschlagen. Herzog Leopold rettete sich mit wenigen Kriegern durch die Flucht. Nun beschworen Schwyz, Uri und Unterwalden einen ewigen Bunb. Kaiser Ludwig bestätigte den Bund und erklärte, die Eibgenossen sollen fürder nur dem Kaiser und dem Reiche Unterthan sein. In den nächsten vierzig Jahren traten der Eibgenossenschaft die Orte Luzern, Zürich, Glarus, Zug und Bern bei. Im Jahre 1386 machte Herzog Leopolb von Österreich, der Neffe Friebrichs des Schönen, noch einen Versuch, die Schweizer zu unterwerfen. Mit einem glänzenben Heere von Rittern zog er gegen Schwyz. Bei Sempach stellten sich ihm 1300 Schweizer Land leute entgegen. Bevor sie zum Angriffe schritten, fielen sie aus die Kniee und beteten um den Sieg. Die Ritter lachten und höhnten darüber; sie meinten des Sieges gewiß zu sein. Herzog Leopold hieß seine Ritter von den Rossen steigen und stellte sie in einer langen mehrfachen Schlachtreihe auf. Mit vorgestreckten Speeren erwarteten die geharnischten Ritter den Angriff der Schweizer. Mutig brangen diese gegen die feinbliche Schlachtreihe. Allein sie konnten wegen der Speere nicht an die Ritter herankommen. Schon waren sechzig Schweizer erstochen, und Herzog Leopolb gebot seinen Rittern, die Feinde zu umringen. Da trat ein Mann von Unterwalben, Arnold Winkelried, ohne Waffen und ohne Panzer aus dem Schlachtrufen hervor. „ Sorgt für mein Weib und meine Kinbet/' rief er, „ich will euch eine Gasse machen!" Und bamit stürzte er sich mit ausgebreiteten Armen gegen die Feinbesreihe, faßte so viele Speere, als er mit beiben Armen fassen konnte, und brückte die Spitzen in seine Brust. Jnbem er fiel, zog er die Speere nieber, und durch die Gasse, die er so gemacht hatte, drangen die Eidgenossen in die Reihen der Ritter. Diesen waren die langen Speere und die schweren Eisenrüstungen nun keine Hilfe mehr. Mit Schwert und Axt und Morgenstern würden sie niebergeschlagen Als dies die Knechte iahen, die die Rosse hüteten, flohen sie eilig bavon. Wenige von den Rittern vermochten sich durch die Flucht zu retten; viele ertranken in dem See, an dem das Schlachtselb liegt. Herzog Jeopolb und viele Grasen und Ritter fanben ihren Tod aus dem Schlachtselbe. Die Eidgenossen bewahrten fortan ihre Freiheit.

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 220

1900 - Karlsruhe : Lang
— 220 — schenkte ihm die Mittel, um in Portiers ein Kloster zu gründen, durch welches die Bekehrung der Franken gefördert werden sollte. Fridolin wurde Abt dieses Klosters verließ dasselbe jedoch bald, um den Alemannen die christliche Lehre zu verkünden. Er ging über den Jura durch die Schweiz nach Konstanz und predigte überall die Lehre des Heils und gründete mehrere Kirchen. Non Konstanz ging er am Rhein herab und kam an die Stelle, wo heutzutage Säckingen liegt. Es war eine von wildem Wald bedeckte Insel im Rheinstrom. Hier gedachte er sich niederzulassen und ein Kloster zu gründen. Die Anwohner waren mißtrauisch gegen den Fremdling und Vertrieben ihn samt seinen Gefährten. Nun reiste Fridolin wieder zum König und erwirkte, daß ihm derselbe die Rheininsel schenkte und Über die Schenkung einen Brief ausstellte. Damit kehrte er an den Rhein zurück. Obgleich ihm anfangs sogar ein Obdach verweigert wurde, gewann er doch durch seine Sanftmut und Güte bald das Zutrauen der Leute, und sie waren ihm behilflich, auf der Rheininsel ein Kirchlein und Wohnungen für sich und seine Gefährten zu bauen. Unermüdlich predigten nun die frommen Männer den Alemannen die christliche Lehre und bekehrten und tauften ihrer eine große Zahl. Fridolins Niederlassung wurde allmählich vergrößert, und wohlhabende Männer, welchen die Bekehrung ihrer Landsleute am Herzen lag, begabten sie mit reichen Schenkungen von Gütern. Nach langem, segensreichem Wirken starb Fridolin hochbetagt. Die Bewohner des Breisgaues und der Orteuau wurden durch zwei Landsleute Fridolins, Trutpert und Landolin, für das Christentum gewonnen. Trutpert errichtete am Fuße des Belchen ein Bethaus, an dessen Stelle später das Benediktiner-Kloster St. Trutpert gebaut wurde. Landolin verkündigte das Evangelium in der Gegend von Ettenheim. Als er von einem feindlichen Menschen erschlagen worden war, wurde sein Grab von andächtigen Leuten besucht, und mehrere fromme Männer aus der Nachbarschaft bauten sich Zellen in der Nähe desselben, machten den Boden urbar und unterwiesen das Volk in der christlichen Lehre. Diese Einsiedeleien wurden durch den Bischof von Straßburg zu einem Kloster verbunden, welches Ettos-Münster oder Ettenheimmünster genannt wurde. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien niedergelassen hatten, nahmen schon um das Jahr 500 das Christentum an; denn tu Gallien war schon in den letzten Zeiten der Römerherrschaft die christliche Religion allgemein verbreitet. Die ans dem rechten Rheinufer ansässig gewordenen Franken dagegen wurden erst 200 Jahre später, hauptsächlich durch die Bemühungen des Frankenapostels Kilian, bekehrt.

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 226

1900 - Karlsruhe : Lang
— 226 — tüurbe der Vater jenes Friedrich von Baden, welcher mit Kourabin von Hohenstaufen durch Karl von Anjou zu Neapel hingerichtet tmtrbe.*) Der jüngere Sohn Nubols I. folgte dem Vater in der Regierung der Markgrafschaft Baden. Vi. Die Grafen von Freiburg. Nach dem Tode Herzog Bertholbs V. kamen die Zähringer Besitzungen im Breisgau und in der Baar an den Gemahl von dessen Schwester Agnes, Dem Grafen Egeno von Urach. Egeno und seine Nachfolger nannten sich Grasen von Freiburg. Diese ©rasen waren dem freien bürgerlichen Gemeinwesen nicht so günstig gesinnt, wie die Zahriuger Herzöge. Graf Egeno Iv. würde von Kaiser Karl Iv. mit der Grafschaft im Breisgau belehnt, obwohl feine Nichte Klara nähere Anrechte barauf hatte. Egeno bebrüngte die Stadt Freiburg auf jede Art; besonbers machte er Schulden, für welche er die Stadt verpfünbete, und welche baun aus dem Gemeinbefeckel bezahlt werben mußten. Offen ging er barauf aus, die Stadt ihrer Rechte und Freiheiten zu berauben und sie zu einer gewöhnlichen Lanbstabt zu machen. Die Bürger von Frei-burg versicherten sich des üöeistanbes der befremtbeten Städte Breisach, Basel, Bern und Neuenburg, um Gewalt mit Gewalt abwehren zu können. Nun versuchte es Egeno mit List und Verrat. (Er gewann einen Mann aus Freiburg, der versprach, auf ein verabrebetes Zeichen das Johannesthor zu öffnen, bamit Egeno mit seiner Mannschaft in die Stadt einbrechen könne. Allein in der dazu bestimmten Nacht würde der Anschlag dem Bürgermeister verraten, und dieser ließ durch die Sturmglocke die Bürger zu den Waffen rufen. Als Egeno sich der Stadt näherte und die Sturmglocke horte, rief er aus: „O weh! heute Herr zu Freiburg und nimmermehr." Um nun die Bürger mit Gewalt zu zwingen, Verba nb er sich mit den benachbarten Abligen und sammelte ein starkes Heer zu Enbingen. Die Freiburger zogen gegen ihn aus, bevor die Hilssmaunfchaften ihrer Bunbesgeuossen angekommen waren und erlitten eine schwere Nieberlage. Die Stadt hatte sich uun ihrem Bebränger auf ©nabe und Ungnade ergeben müssen; allein die Herzöge Albrecht und Leopolb von Österreich legten sich ins Mittel und brachten einen Vergleich zustaube. Die Freiburger kauften dem ©rasen die Herrschaft Babenweiler und zahlten ihm noch dazu eine große Summe Gelbes. Dafür entließ er sie ans seiner Gewalt. Sie mußten sich jeboch einen andern Schutzherrn suchen, welchem der Graf seine sonstigen Gerechtsame im Breisgau zu ver- *) S. S. 41.
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